Ein Bericht von Richard Zöl­ler, der von NAOMI an die Orga­ni­sa­ti­on Bor­der­free in Petra ver­mit­telt wur­de und dort eine Woche mit­ge­ar­bei­tet hat.

Mein Ent­schluss in ein Flücht­lings­la­ger zu gehen kam daher, dass es bei uns vie­le (z.T. ras­sis­ti­sche) Vor­ur­tei­le gegen­über Flücht­lin­gen gibt. Ich habe den Satz des Patri­ar­chen von Kon­stan­ti­no­pel (Wer Angst vor euch hat, hat nicht in eure Gesich­te gese­hen. Wer Angst vor euch hat, hat nicht in eure Augen gese­hen. Wer Angst vor euch hat, hat eure Kin­der nicht gese­hen.) zum Anlass genom­men, mir ein Bild von der Lage der Flücht­lin­ge zu machen. Nach­dem ich nun eine Woche in Petra war und die Situa­ti­on und Ver­zweif­lung vie­ler Flücht­lin­ge ken­nen gelernt habe, kann ich nur sagen, dass ich in Deutsch­land nun allen Kri­ti­kern sagen wer­de, dass ich ihre Mei­nung nur zur Kennt­nis neh­men wer­de, wenn sie in einem Flücht­lings­la­ger waren und den Men­schen vor Ort ihre Mei­nung vor­ge­tra­gen haben. Mein Besuch bei NAOMI soll hel­fen, mein Bild zu erwei­tern und Pro­jek­te ken­nen zu ler­nen, wie wir sie in Deutsch­land eben­falls initi­ie­ren kön­nen. Es muss doch mög­lich sein, dass ein rei­ches Land wie Deutsch­land noch mehr für die Flücht­lin­ge tut als bis­her, wobei sich jeder ein­zel­ne ange­spro­chen füh­len muss, sei­nen indi­vi­du­el­len Bei­trag zu leisten.